Leitbild basa e.V.

1. Wer wir sind und woher wir kommen – Unsere Traditionslinien

Wir sind aus einer Projektgruppe des Jugendverbandes BDP (Bund Deutscher Pfadfinder) heraus entstanden und arbeiten seit 1984 als selbstverwalteter Träger von Jugendhilfe- und Jugendbildungsangeboten. Wir sehen uns als Bildungsstätte in der Tradition von Aufklärung, Emanzipation und Selbstbestimmung. Zu unseren Aufgabenfeldern gehören daher Angebote kultureller und politischer Jugendbildung sowie eine engagierte regionale Jugendarbeit.

Wir waren und sind dabei stets bestrebt, unsere Konzepte weiterzuentwickeln und neue Wege zu denken und zu gehen. Um jungen Menschen Unterstützung bei Problemen mit Ausbildung und Beruf sowie bei Fragen ihrer Lebensbewältigung bieten zu können, sind Bildungs-, Beratungs-, Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote für junge Menschen im Übergang Schule-Beruf ein Schwerpunkt unserer Arbeit geworden. In jüngerer Zeit sind Wohn-, Integrations- und Qualifizierungsangebote für junge Geflüchtete und andere Menschen mit Migrationserfahrung hinzugekommen.

2. Unsere Zielgruppen und Ziele

Unsere Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterschiedlicher kultureller Milieus und sozialer Klassen, besonders auch solche mit individuellen oder sozialen Benachteiligungen.

Unser wesentliches Ziel ist es, junge Menschen bei ihren gesellschaftlichen und kulturellen Suchbewegungen zu unterstützen. Sie sollen dazu befähigt werden, eigene Ziele und Positionen zu entwickeln und im Respekt gegenüber ihrer sozialen und natürlichen Umwelt demokratisch zu vertreten. Dabei nehmen wir die je nach Alter, Geschlecht, sozialer Klasse, Herkunft oder Bildung unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Lebenssituationen der Jugendlichen in den Blick.

Besonders bei jungen Menschen aus benachteiligten sozialen Milieus und Klassen wollen wir Persönlichkeit und Motivation stabilisieren, sie in ihrer Lebensplanung unterstützen und ihre Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe verbessern. Wir knüpfen dabei an den Stärken der Jugendlichen, ihren Fähigkeiten und ihrem Wissenstand an; wir wollen sie zur Auseinandersetzung mit Neuem ermuntern, Toleranz fördern und zu solidarischem Handeln anregen.

Ein Teil unserer Angebote richtet sich darüber hinaus an Multiplikator*innen, die sich mit unseren Zielgruppen beschäftigen. Fragestellungen, Erfahrungen und Erkenntnisse aus unserer Arbeit geben wir auf Seminaren und Fachtagungen weiter.

Neben den genannten Zielgruppen sind unsere Kund*innen die Partner*innen und Institutionen, mit denen wir im Sinne unserer Ziele zusammenarbeiten oder in deren Auftrag wir tätig sind.

3. Wie wir arbeiten - Organisation, Kooperation und Innovation

  1. Unsere Organisationsprinzipien beruhen auf Partizipation und Konsenskultur; das heißt für alle in der basa Beschäftigten:
    1. Wir übernehmen in hohem Maße Verantwortung für die eigene Arbeit und gemeinsam für die basa insgesamt.
    2. Wir sind offen für neue Ideen und die Weiterentwicklung unserer Arbeit in thematischer wie organisatorischer Hinsicht.
    3. Wir arbeiten nicht parteipolitisch, aber ergreifen Partei für die Interessen unserer Zielgruppen.
    4. Wir vernetzen uns mit anderen Trägern und kooperieren mit Schulen, mit öffentlichen Trägern sowie in verschiedenen Zusammenschlüssen und Arbeitsgemeinschaften.
    5. Wir setzen uns regional wie überregional für die Interessen von Jugendlichen, für eine emanzipatorische Jugendarbeit sowie eine demokratische und solidarische Gesellschaft ein.
    6. Geschlechtergerechtigkeit und eine kritische Haltung gegenüber jeglicher Diskriminierung sind für uns selbstverständliche Querschnittaufgaben im beruflichen Alltag.

4. Was wir bieten - Unsere Ressourcen

Der Verein basa e.V. verfügt über langjährige Erfahrungen

  • in der Entwicklung und Umsetzung innovativer Ansätze der politischen und kulturellen außerschulischen Jugendbildung
  • in der Schaffung motivierender Lernumgebungen
  • in Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und beruflicher Qualifizierung,
  • in der sozialpädagogischen Arbeit, im Coaching, im Case Management und in der Beratung und Vermittlung,
  • im Aufbau von regionalen und überregionalen Netzwerken,
  • in der Durchführung von Fachtagungen,
  • in der Fortbildung von Multiplikator*innen.

Die Arbeit in unserem Verein wird getragen vom großen Engagement der Mitarbeiter*innen; die hohe Identifikation mit den Aufgaben und Zielen des Vereins sowie die teils langjährige Betriebszugehörigkeit sind hierfür Beleg. Die Mitarbeiter*innen der basa sind fachlich hoch qualifiziert, sie verfügen über Hochschulabschlüsse und abgeschlossene Berufsausbildungen und eine Vielfalt von Zusatzqualifizierungen. Regelmäßige Supervision und Fortbildung sind Standard in unserer Arbeit.

Unsere Bildungsstätte ist ein Haus, das Gruppen eine freundliche und offene Bildungsumgebung bietet und wegen seiner flexiblen Angebote von vielen Organisationen geschätzt und gerne besucht wird. Für die Arbeit mit unseren Zielgruppen setzen wir auf aktuelle Medien und Technologien; wir verfügen über Werkstätten und für Übungen zur Stärkung sozialer Kompetenzen den Niedrigseilgarten in Usingen.

Eine wichtige Ressource sind unsere guten Kontakte zu vielen Trägern und Institutionen in der Region wie bundesweit.

5. Lernen als Prozess – Wie kann Lernen gelingen?

Lernen begreifen wir als lebendigen Prozess zwischen Lehrenden und Lernenden.

Dieser umfasst drei Dimensionen:

1. Fachliche Dimension – Vermittlung von Wissen und Anwendungskompetenz

2. Soziale Dimension – Vermittlung und Stärkung von Schlüsselqualifikationen, Stärkung emotionaler Kompetenzen

3. Kreative Dimension – Stärkung schöpferischer Potentiale und Ausdrucksformen

Lernen gelingt, wenn wir Neugier, Selbstreflexion und kritische Denkprozesse in Gang setzen.
Es werden neue Fähigkeiten erworben und erweiterte Handlungsspielräume in der Gestaltung des eigenen Lebens erprobt.

Hierfür schaffen wir verschiedene, auf die spezifischen Bedarfen unserer Zielgruppen zugeschnittene Lernsituationen. Ein Team kompetenter Mitarbeiter*innen erzeugt ein motivierendes Lernumfeld, das den Lernenden vielfältige Anregungen, Herausforderungen und die Aussicht auf Erfolgserlebnisse bietet. Klare Strukturen und Verbindlichkeiten sind uns ebenso wichtig wie teamorientierte Bildungsarbeit.

6. Wie erkennen wir gelungenes Lernen?

Gelungenes Lernen wird bei unseren unterschiedlichen Zielgruppen auf je spezifische Weise sichtbar, wenn etwa

  • im Miteinander von Kindern und Jugendlichen die Erweiterung von Schlüsselkompetenzen unmittelbar deutlich wird und Kinder und Jugendliche zunehmend Verantwortung übernehmen
  • in Diskussionen und Gesprächen eine (selbst-)reflexive Auseinandersetzung mit den Lerninhalten zu beobachten ist und eine Sensibilisierung für die Wahrnehmung gesellschaftlich relevanter Themen und Probleme erkennbar wird
  • in Seminaren die Rückmeldungen über Seminarbedingungen und -inhalte die Zielsetzungen bestätigen und gegebenenfalls erstellte Produkte dies belegen
  • Seminargruppen Räumlichkeiten, Ausstattung und Personal des Bildungsträgers positiv bewerten und sich in dieser Atmosphäre wohlfühlen
  • Jugendliche in Arbeit, Ausbildung oder weiterführende Bildungsmaßnahmen mit nachhaltigem Erfolg vermittelt werden
  • in Lehrgängen und Projekten die individuellen Förderpläne Entwicklungsfortschritte und Lernerfolge dokumentieren
  • im Unterricht Gelerntes in eigenen Worten wiederholt, zusammengefasst und möglichst auf andere Aufgaben übertragen werden kann
  • Fertigkeiten aus verschiedenen Berufsfeldern vermittelt, abgeprüft und zertifiziert werden
  • Teilnehmer*innen, die auf den Hauptschulabschluss vorbereitet werden, die Abschlussprüfung erfolgreich ablegen
  •  Schulische Wiedereingliederungsprozesse nachhaltig gelungen sind
  •  Aufgaben des täglichen Lebens selbständig organisiert und alltagspraktische Fertigkeiten ohne Hilfe ausgeführt werden
  •  im Erwerb der deutschen Sprache messbare Fortschritte gemacht werden.